Die Mongolei- ein Land ohne Bäume und Straßen. Dafür mit umso mehr Horizont, der den eigenen wieder um ein Stück erweitert! Eine Fotoreportage über unsere 21- tägige Rundreise durch die Mongolei. Von der Hauptstadt Ulan Bator bis zu den wandernden Sanddünen der Gobi.
Blick über Ulan Bator, der Hauptstadt der Mongolei.
Nach einer massiven Landflucht leben nun mehr als die Hälfte der Gesamtbevölkerung der Mongolei in Ulan Bator, insgesamt 1,3 Millionen. Zwischen postsowjetischen Plattenbauten fügen sich umzäunte Jurten ein, in denen ein Großteil der Stadtbevölkerung noch lebt.
Dschingis-Khan
Diese werden vor allem in Tibet und der Mongolei auf Gebirgspässen errichtet. Pilger und Reisende, die einen solchen passieren beten für eine sichere Reise indem sie dreimal im Uhrzeigersinn um den Steinhaufen gehen und Steine von Unten nach Oben werfen. Opfergaben wie Tücher, Geld, Vodka und Fotografien derjenigen, die beschützt werden sollen können hier ebenfalls gefunden werden.
Diesem sind wir in der Mongolei sehr oft begegnet, die Swastika, Symbol der Festigkeit, Ausdauer und Beständigkeit.
Seine offene und pragmatische Sicht auf das Leben und die Bräuche der Mongolei gab uns wertvolle Einblicke.
Die ohnehin schon sehr dürftig wachsenden Bäume im Norden der Mongolei werden von Borkenkäfer dahingerafft.
Eine Einladung von Nomaden- Nachdem das Wetter nicht mitspielte, konnten wir Unterschlupf bei einer Nomadenfamilie finden und gleich ein bisschen Tradition schmecken- Airag (oder russisch Кумыс)- vergorene Stutenmilch. Durchaus gewöhnungsbedürftig 😉
Eine Jurte hat eine klare Aufteilung- In der Mitte befindet sich das Herzstück- der Ofen, links die Seite der Frauen, rechts die Seite der Männer, ganz Hinten meistens ein buddhistischer Schrein und neben dem Jurteneingang Teile der Küche. Die Türe wird bei allen Jurten Richtung Süden ausgerichtet- Jaggi meinte, weil sie den Feind (China) immer im Auge behalten müssen- und das wohl markanteste Stück, der Dachkranz. Jurten sind so kompakt und funktionell aufgebaut, dass sie innerhalb einer Stunde auf- und abgebaut werden können und auf zwei Kamele passen.
Geschenke sollten auf jeden Fall mitgenommen werden, allerdings sollte man hier nicht mehr auf Empfohlenes von Reiseführer vertrauen. Feuerzeug, Buntstifte oder Taschenlampen sollten lieber zu Hause gelassen werden, diese Zeiten sind vorbei. Wirklich hilreich ist ein kleinerer Geldbetrag in ungefährer Höhe von 1000 Tugrik pro Person (entsprechen ungefähr 0,50€)
Keine Seltenheit mehr unter Nomaden- Photovoltaikanlage und SAT-Schüssel
Wir schlagen unser Camp irgendwo 300 km außerhalb von Ulan Bator auf.
Am heutigen Speiseplan steht Lamm in der Milchkanne, das wir alle gemeinsam zubereiten.
Tsolmon übernimmt die Feuerstelle und achtet die nächsten 3 Stunden auf unser Essen.
Während wir auf unser Festessen warten wird die Gegend erkundet, ein bisschen meditiert, …
… oder die Toilette aufgesucht 🙂
Ein neugieriges Erdmännchen wurde wohl vom Duft angezogen und stahl sich mit unseren Überbleibseln davon.
Am Abend wurde mit mongolischem Bier und einem nur in Österreich, der Mongolei und in Indonesien verbreiteten Musikinstrument, der Maultrommel Stimmung gemacht.
Am nächsten Tag stand wieder eine schöne Wanderung am Programm.
Solche Felsmalereien kann man hier immer wieder finden. Hierzulande wird nicht sehr viel in die Erhaltung solcher Relikte investiert.
Karakorum, die ehemalige Hauptstadt mit seiner einmaligen Tempelanlage.
In Karakorum übernachten wir wieder in einem Jurtencamp und werden am Abend mit einem tollen Programm überrascht.
Am heutigen Abend besuchte uns eine traditionelle Musikgruppe, Musikstudenten, die die mongolische Gesangs- und Musizierkunst Reisenden vorführen und ihr Studiengeld etwas aufbessern. Hier im Bild ist die traditionelle Pferdekopfgeige.
Sängerin in festlichem Gewand.
Alex durfte sich auch im Musizieren versuchen und machte sich gar nicht so schlecht.
Immer wieder treffen wir auf unserer Reise Nomaden, die wir nach dem Weg fragen. Manchmal halten wir auch bloß zum Plaudern- natürlich geht das nur mit der Hilfe von Jaggi, der als Übersetzer dient.
Alex schenkte ihnen diesmal eine österreichische Maultrommel – leider braucht man dazu aber Zähne 😉
Diese wird schnell dem Sohn übergeben, der es sich mit einem frisch geborenen Kälbchen gemütlich macht und spielte.
Der Ofen wird hier ob der Holzarmut mit Tierdung, den der Kleine sammeln muss befeuert.
Eine Stute wird gemolken.
Das Fleisch einer frisch geschlachteten Ziege hängt in der Jurte zum Trocknen.
Kurz bevor wir die Wüste Gobi erreichen übernachten wir wieder in einem Jurtencamp.
Hier bekamen wir eine einmalige Einladung. Eine Ziege wurde gerade erst frisch geschlachtet, die Innereien durften Alex und ich probieren. Keine gute Idee, denn unsere Darmflora ist an mongolische Bakterien noch nicht gewöhnt. Die darauffolgende Nacht verbrachten wir beide mit 40 °C Fieber.
Trotzdem ging es am nächsten Tag schon wieder weiter Richtung Süden, das Wetter wurde allerdings immer schlechter.
Unsere Weiterfahrt wurde vom Regen und dem daraus resultierenden Matsch etwas verzögert, aber wir waren nicht die einzigen, die damit zu kämpfen hatten.
Diese Reisegruppe hatte es voll erwischt. Nachdem mehrere Fahrzeuge versuchten zu helfen, musste dieser vom Matsch gefanger UAZ zurückgelassen werden.
Reih um blieben auch die Hilfsfahrzeuge stecken.
Hier werden Edelsteine, die in der Umgebung gefunden werden verkauft.
Immer wieder tauchen Jurten in der Landschaft auf.
Der Saurierfriedhof – hier werden immer wieder Überbleibsel der ausgestorbenen Riesen gefunden.
Gut getarnte Echsen kreuzen immer wieder unseren Weg.
In einem kleinen Museum zeigt man uns ein angebliches Dinosaurierskelett- die Beine gestanden sie wurden jedoch von Kamelen ausgeliehen, wir aber glauben, dass hier viel mehr von Kamelen und Pferden ausgeliehen wurde 😉
Noch schnell eine kurze Rauchpause bevor wir die wandernden Sanddünen erreichen.
Und dann sind wir endlich da – die Gobi!
Von der Wüste ganz im Süden bahnen wir unseren Weg durch die unterschiedlichsten Vegetationszonen wieder Richtung Norden.
Durch Halbwüste, die auf Grund des Regens blühte, interessanterweise blühte hier Schnittlauch.
Bergsteppe, mit teils bizarren Felsformationen.
Bis in die nördliche Waldsteppe und Gebrigstaiga.
Unseren letzten Abend in der friedlichen Natur verbringen wir am Lagerfeuer und reminiszieren über die letzten Tage. Die Mongolei ist ein wunderschönes Land, das sehr viel zu bieten hat. Man begegnete uns mit sehr viel Hilfsbereitschaft und Gastfreundlichkeit und wir konnten Einblicke in ein Leben als Nomade gewinnen. Trotz vieler Stunden im Auto auf unbefestigten Straßen, nächtlichen Angriffen von Schwarzkäfern und einer sehr fleischlastigen Ernährung (Vergetarier werden sich hier eher schwer tun, aber nichts ist natürlich unmöglich) waren dies drei unvergesslich schöne Wochen.
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Man sucht vergeblich nach den Bäumen,
die die Wege links, rechts säumen.
Keine Straßen – wie romantisch!
Berge, Täler, fast gigantisch!
Autos, die im Dreck sich quälen,
beschaulich geht es mit Kamelen.
Keine Dusche und nicht baden,
so ist’s Leben der Nomaden.
Menschen, die darob nicht murrten,
leben friedlich in den Jurten.
Welch Erlebnis für euch zwei
war es in der Mongolei!
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